Küchenwissen

Pilze sammeln – Waldschätze aufspüren

Pilze sammeln

Wenn im Herbst die ersten kühlen Nächte auf die warmen Spätsommertage folgen, beginnt im Wald eine der schönsten Jahreszeiten: die Pilzzeit. Der Waldboden riecht nach feuchtem Moos, Laub raschelt unter den Schuhen, und plötzlich blitzt zwischen Farnen und Baumwurzeln ein kleiner Hut hervor – dieses Gefühl ist für viele unbezahlbar.

Wo findet man Pilze?

Pilze sind wählerisch. Sie leben in Symbiose mit bestimmten Bäumen und bevorzugen bestimmte Böden. Wer Pilze sammeln möchte, sollte lernen, den Wald zu „lesen“.

  • Laub- und Mischwälder sind besonders ergiebig, dort findet man etwa Maronenröhrlinge, Steinpilze oder Pfifferlinge.
  • Nadelwälder bergen andere Schätze wie Birkenpilze oder Fichtenreizker.
  • Zeigerpflanzen verraten oft, dass sich Pilze wohlfühlen: Moose, Heidelbeersträucher, Farnkraut oder Fliegenpilze sind oft n deutlicher Hinweis auf andere Pilze.

Ein Tipp: Pilze lieben feuchte, aber nicht staunasse Böden. Nach einem warmen Regen, wenn die Sonne den Boden wieder aufwärmt, sprießen sie oft in Mengen.

Wann ist die beste Zeit?

Saison: Die Hauptzeit für Pilze ist von Ende Juli bis Ende Oktober. Aber man kann Si je nach Art auch das ganze Jahr sammeln. Im Herbst bis Ende November findet man bei uns insbesondere Steinpilze, Hexentrompeten, Krause Glucken. Im Dezember/Januar/Februar sind es Judasohren, Austernpilze und Samtfußrüblinge. Im April/Mai/Juni Morcheln, Morchelbecherlinge.

Tageszeit: Früh morgens lohnt sich der Ausflug am meisten – da sind die Pilze frisch, und die besten Stellen noch nicht „abgeerntet“.

Wie sucht man am besten?

Langsames Gehen, den Blick auf den Waldboden gesenkt, manchmal ein kleines Innehalten – Pilzesammeln ist Achtsamkeit in Bewegung. Oft entdeckt man den ersten Pilz nur, wenn man innehält und genauer hinsieht – dann öffnet sich wie von selbst eine ganze Welt voller kleiner Hüte ringsum.

Und das Schönste: Pilzesammeln ist kein Sprint, sondern eine Entdeckungstour. Wer geduldig ist, entdeckt mehr als nur Nahrung – er findet Ruhe, Rhythmus und den Zauber des Waldes.

Praktische Tipps fürs Pilzesammeln

  • Korb statt Plastiktüte: So bleiben die Pilze frisch und können atmen.
  • Messer zum Abschneiden (?): ob Abschneiden oder Rausdrehen sorgt immer wieder für reichlich Gesprächsstoff unter den Pilzliebhabern. Wichtig ist, das Myzel zu schonen, wenn ihr rausdreht, schaut, dass ihr die Stelle wieder mit Erde bedeckt“
  • Bürstchen oder Tuch: Groben Schmutz gleich im Wald entfernen – spart Arbeit zu Hause.
  • Nie alles ernten: Einige Pilze stehen lassen, damit sie sich weiter vermehren.
  • Respekt vor der Natur: Pfade einhalten, keine unnötigen Schäden anrichten.
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